"Natürlich Europa"

COMENIUS lud vom 28.11. bis zum 2.12.07 zu einem Kontaktseminar nach Tramin in Südtirol (Italien) ein. Der Arbeitstitel hieß: "E-Learning und Reformpädagogik".
Es bildeten sich im Laufe der Tage durch regen Informationsaustausch drei Projektgruppen.

Unsere Gruppe bestand aus Vertreterinnen und Vertretern von Schulen aus fünf Ländern (Belgien/DG, Italien/Südtirol, UK/Nordirland, Polen und Deutschland). Wir planten erst im direkten Austausch und dann gemeinsam im Internet die Aufgaben und Themen für das Projekt "Natürlich Europa". Zum Projekt gehörten Besuche an den Standorten der Schulen in den verschiedenen Ländern und die gemeinsame Arbeit an verabredeten Aktivitäten, über die wir uns im Internet austauschten.

Wir haben auf diese Art mit unseren Schulkindern unter dem Titel "Natürlich Europa" ab September 2008 für zwei Jahre unsere verschiedenen Standorte miteinander verglichen, wobei wir besonders die Natur- und Landschaftsgegebenheiten erforscht und einander bekannt gemacht haben. Projektthemen waren u.a.: Europäische Landschaftsformen, Tulpengarten oder wann beginnt der Frühling?, Wetterbeobachtungen und Alles rund um den Apfel. Da wir uns der Reformpädagogik verbunden fühlten, waren aktive Handlungen wie das Pflanzen von Tulpen oder Apfelbäumen sowie das selbständige Agieren der Kinder im Medium Internet sehr wichtig.

Darüber hinaus kamen die Kinder durch gemeinsame Schreibprojekte zu Bildern aus den verschiedenen Ländern miteinander in Kontakt und wurden aufeinander neugierig. Besondere Tage wie Weihnachten oder der Tag der Erde wurden im Austausch gestaltet und gefeiert. Der Höhepunkt für die Kinder war ein gemeinsames Treffen in Belgien.

Als Kommunikations- und Präsentationsmittel benutzten wir die Lernplattform eXplorarium, die im Rahmen des eEducation Masterplans Berlin entstanden ist und allen beteiligten Ländern mit dem Kurs "Natürlich Europa" zur Verfügung stand.
Diesen Kurs betreute Christian Frahm (Berlin). Dadurch konnten unsere Schulen mit den Arbeitsmöglichkeiten des E-Learnings im europäischen Verbund vertrauter werden.

Pädagogische Innovationen

Durch das gemeinsame “Zuhause im Internet” wurden die Kinder und Erwachsenen selbstverständlicher im Umgang miteinander. Entfernungen spielten keine große Rolle. Die Beziehungen waren getragen vom Interesse aneinander und dem Interesse an der Sache, also eine verabredete Projektaktivität möglichst gut den anderen zu präsentieren, um sich darüber austauschen zu können.

Absolut neu war, dass Lehrkräfte und Kinder den gleichen Kurs benutzten, wobei die Planungseinheiten nur für die Erwachsenen sichtbar waren, der Gesamtkurs mit den Aktivitäten aber für alle.

Der gemeinsame Kurs regte die einzelnen Schulen zu weiteren Aktionen an. So begleiteten einige Klassen ihre Lehrkräfte, wenn sie auf Reisen zu den Partnerschulen waren, durch Infos und Aufgaben im Internet, so dass sie auch von zu Hause Eindrücke von den Reisen der anderen Personen sammeln konnten.

Nutzung von IKT für die Zusammenarbeit

Allen Beteiligten war es immer möglich, auf eingereichte Beiträge zu reagieren und Anerkennungen oder Nachfragen produktbezogen zu stellen. Durch die Profile war jeder wieder erkennbar. So kam es zu einem anhaltenden Austausch von Informationen, die manchmal weit über den Projektkern hinausgingen.

Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit

In Berlin mit seinen Notebookklassen war das Knowhow, wie man Aktives Lernen mit eLearning verbindet, bereits entwickelt worden. Dieses Angebot wurden von den anderen europäischen Schulen übernommen und im Verbund miteinander erprobt. Auch in Schulen, wo nur wenige PCs vorhanden waren, wuchs das Verständnis für die Chancen zur Zusammenarbeit durch das Medium Internet. Dies erzeugte eine selbstverständliche Nähe. Wir waren ständig zu Gast in Klassenräumen anderer Länder. So wächst Europa zusammen.

Design und Funktionalität

Der einfache und gleichzeitig vielschichtige Aufbau des benutzten Moodlesystems ermöglichte den Kindern und Erwachsenen, vielfältige Fertigkeiten zu entwickeln, wie das Schreiben von aufeinander bezogenen Texten, das Einbinden von Grafiken und Bildern in Präsentationsdokumenten, das Ausfüllen und Lesen von Datenbanken und das Führen einer umfangreichen Kommunikation.
Jeder konnte sich über die Aktivitäten der anderen Schulen informieren und durch Rückmeldungen und Anregungen die gemeinsame Arbeit begleiten.

geändert: Dienstag, 4. Oktober 2011, 16:29